Geschichte der Achenseebahn

Vor dem Bahnbau

1886 bewarb sich der K.K. Konsul Theodor Friedrich Freiherr von Dreifuss aus Grüneck bei Dorf Kreuth in Oberbayern um die Konzession für eine Zahnradbahn bzw. um eine Eisenbahnverbindung von Jenbach im Inntal bis zur Südspitze des Achensees. Die Anrainergemeinden hatten große Bedenken gegenüber dieser neumodischen Zahnradbahn. Das Kloster Fiecht, als Besitzer des Achensees und Betreiber der Dampfschifffahrt, befürwortet jedoch das Eisenbahnprojekt.

Im Jahre 1926 wurde die eigenmächtige Verlängerung durch eine eisenbahnrechtliche Bewilligung legalisiert. Die neue Endstation Seespitz/Achensee besaß nun ein neues Stationsgebäude und einen neuen Dampfersteg. Damit erreichte die Bahn eine Länge von 6,76 km.

 

Noch heute endet hier die Gleisanlage, jedoch hat sich das Aussehen des Bahnhofes nach einem Umbau im Jahre 1971 den heutigen Verkehrsbedürfnissen angepasst.

 

Bahnbau

Am 1. August 1888 erteilte Ihre Majestät, Kaiser Franz Josef der Erste, die Konzession zum Baue und Betrieb einer schmalspurigen Lokomotiv-Eisenbahn mit gemischtem Adhäsion- und Zahnschienen-Betriebe. Die Urkunde, zum Teil in Gold handschriftlich geschrieben, mit dem kaiserlichen Siegel versehen, befindet sich noch unversehrt im Besitz der Achensee-Dampfzahradbahn.  Die Konzessionsdauer wurde mit 90 Jahren festgelegt. Der Bau wurde durch die Berliner Baufirma Soenderop ausgeführt.

Inbetriebnahme

Am 8. Juni 1889 fanden die großen offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten statt. Mit einer Baulänge von 6,36 km führte die Bahnlinie aber nicht ganz an den See heran, sondern endete ca. 400 Meter vor der Anlegestelle der Dampfschiffe in der Haltestelle Seespitz. Diese Maßnahme geschah mit dem Hintergedanken des Klosters Fiecht, eine Rollbahn zu errichten auf der das anfallende Gepäck der Reisenden und Stückgut vom Schiff zur Bahn und umgekehrt, gegen gesonderte Bezahlung befördert werden sollte.

Die konzessionierte Rollbahn bestand bis 1916 und wurde dann von der österreichischen Militärverwaltung weggerissen und die Gleise bis zur Dampferanlegestelle verlängert.

Im Jahre 1926 wurde die eigenmächtige Verlängerung durch eine eisenbahnrechtliche Bewilligung legalisiert. Die neue Endstation Seespitz/Achensee besaß nun ein neues Stationsgebäude und einen neuen Dampfersteg. Damit erreichte die Bahn eine Länge von 6,76 km.

 

Noch heute endet hier die Gleisanlage, jedoch hat sich das Aussehen des Bahnhofes nach einem Umbau im Jahre 1971 den heutigen Verkehrsbedürfnissen angepasst.

 

Wissenswertes

Neben der Personenbeförderung war anno dazumal der Transport von Wirtschaftsgütern, insbesondere von Holz aus den Wäldern rund um den Achensee, die Hauptaufgabe der Bahn.

Erstmals zur 100- Jahr Feier 1989 konnte die Beförderung auf über 100.000 Personen mit 121.900 Fahrgästen gesteigert werden. 1991 wurden sogar 134.100 Fahrgäste in der Sommersaison (6 Monate) gezählt. Bis 2010 war die Quote immer über der magischen Zahl 100.000 bis auf 2007 mit 97.960 Fahrgästen.

 

Namen der Lokomotiven

Lokomotive Nr.1 bis 4: Die 4 Lokomotiven der Achenseebahn Aktiengesellschaft wurden 1889 in der Floridsdorfer Lokomotivfabrik gebaut. Bauart: Bzn2t, vormals Bzt-n2 (B = B- Kuppler, also 2 gekuppelte Achsen, z = Zahnrad, n = Nassdampfmaschine, t = Tendermaschine, 2 = 2 Zylinder.)

Sie trugen die Fabriksnummern 701 bis 704 und außerdem die Vornamen der vier Hauptaktionäre der Bahn:

  • Theodor -  (K.uK. Konsul Theodor Freiherr von Dreifus in Grüneck bei Dorf Kreut......Bayern )
  • Hermann - (Geheimer Kommerzienrat Hermann Gruson, Präsident des Verwaltungsrates.... Magdeburg-Buckau)
  • Georg -  (Eisenbahn Bauunternehmer Georg Soenderop..... Berlin) 
  • Carl -  (Bankier Karl Schlesinger- Trier.........Berlin)

Um die Jahrhundertwende nahm man ihnen die Namensschilder leider wieder ab, die Zeit war nüchterner geworden, die Gepflogenheiten der Anfangszeit der Eisenbahn waren nicht mehr gefragt.

  • "Theodor", seit 2022  auch „JENBACH“ 
  • "Hermann", seit 2022  auch „WIESING“ 
  • "Georg", seit 1983 auch „ACHENKIRCH“ 
  • "Carl",1956 außer Dienst gestellt, Wiederinbetriebnahme ab 2008 „HANNAH“ und auch "EBEN"